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Beitrag vom 10.01.2005
Gender Mainstreaming - Berliner Pilotprojekte in der Praxis - Ein positives Fazit
Julia Mende
Susanne Ahlers, Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen stellte Beispiele zur Erreichung der Gleichstellung in den Berliner Senats- und Bezirksverwaltungen vor.
Im vergangenen Jahr wurde die Pilotphase zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Berliner Verwaltung abgeschlossen. Dies wurde zum Anlass genommen, um am 06. Januar 2005 in der Helene Nathan-Bibliothek Beispiele und konkrete Ergebnisse zum Prinzip des Gender Mainstreaming in der Berliner Verwaltung vorzustellen.
Teilnehmende des Pressetermins waren Susanne Ahlers (Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen), Dr. Ute Weinmann (Leiterin der Geschäftsstelle Gender Mainstreaming), Wolfgang Schimmang (Neuköllner Bezirksstadtrat für Bildung, Schule und Kultur) und Elisabeth Wiesbaum (Leiterin der Helene-Nathan-Bibliothek).
"Gender Mainstreaming anwenden heißt, Wirkung und Nutzen der Entscheidungen von Politik und Verwaltung auf beide Geschlechter stets zu berücksichtigen. Die Anwendung dieses Prinzips wird nicht nur mehr Geschlechtergerechtigkeit bewirken, sondern die Verwaltungen auch besser und effektiver machen. Das hat die abgeschlossene Pilotphase gezeigt. Beeindruckend ist, wie rasch bereits konkrete Veränderungen bewirkt wurden. Das Beispiel der Helene-Nathan Bibliothek in Neukölln beweist, dass dies ohne großen Aufwand möglich ist", so Ahlers.
Ein erwähnenswertes Beispiel ist das Pilotprojekt der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz. Hier untersuchte eine Arbeitsgruppe warum Frauen dreimal häufiger an Krebsvorsorgeuntersuchungen teilnehmen, als Männer. In Zukunft sollen geschlechtsspezifische Aufklärungskampagnen entwickelt werden, um die Akzeptanz von Vorsorgeuntersuchungen bei der männlichen Bevölkerung zu erhöhen.
Pilotprojekte zum Gender Budgeting wurden in den Bezirksämtern Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg, Tempelhof-Schöneberg und in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen durchgeführt. Anhand der Frage, wie öffentliche Mittel den jeweiligen Geschlechtern zu Gute kommen, wurden ausgewählte Bereiche der Haushaltspläne analysiert. Bei der Aufstellung der Etats für 2006/07 sollen die Methoden des Gender Budgeting von allen Senats- und Bezirksverwaltungen umgesetzt werden.
Fazit von Staatssekretärin Ahlers: "Die 25 Pilotprojekte haben wichtige Ergebnisse gebracht, die meist auf andere Verwaltungen übertragen werden können. In den kommenden Jahren werden wir Gender Budgeting und Gender Mainstreaming in allen Senats- und Bezirksverwaltungen einführen. Das wird uns helfen, Steuergeld effektiver und gerechter zu verwenden und bei Entscheidungen der Verwaltungen die Gleichberechtigung der Geschlechter besser zu berücksichtigen."
Allgemeine Informationen zu Gender Mainstreaming erhalten Sie unter:
www.gender-mainstreaming.net
www.berlin.de/senwiarbfrau/index.html
Der Bericht "Gender Mainstreaming in der Berliner Politik und Verwaltung" steht als PDF unter folgender Adresse zum Download bereit:
www.berlin.de/senwiarbfrau/doku